Freitag, 20. November 2009

Black Metal sucks!

Irgendwie verschließt sich mir dieses Genre ja komplett... gestern war ich auf dem Konzert von The Devil's Blood und - warum auch immer - hatten die eine Black Metal Vorband. Passt meiner Meinung nach überhaupt nicht, der Haufen scheint aber eine lokale "Größe" zu sein.

Die Band heißt jedenfalls Verdunkeln.
Genauso schlecht wie der Name ist tatsächlich auch die Band. Ich gebe ja generell jeder Band eine Chance, aber wenn wir sie anhand meiner bewährten Checkliste der Black Metal Klischees überprüfen, ergibt sich ein recht deutliches Bild:

  1. Jeder Black Metal "Sänger" klingt gleich: Check! Wie passend, dass ich gerade in der Uni in "Eigenmotivation und Kreativität" sitze... Letzteres scheint in diesem Genre echt ein Fremdwort zu sein... Jeder, der nicht richtig singen oder growlen kann, wird einfach Black Metal Sänger!
  2. Der Sound klingt, als wäre er bei Oma Hannelore im Keller aufgenommen worden: Check! Soll wohl irgendwie dunkel und gruftig klingen, ist aber ungefähr so gruselig wie das Gebiss selbiger Oma in einem Glas mit Corega Tabs...
  3. Die Liedstrukturen sind einfallslos, die Musiker beherrschen ihre Instrumente so gut wie ein Erstklässler die lineare Algebra: Check! Ganz ehrlich, ich bin ein miserabler Gitarrist, aber ich hätte ohne Vorbereitung mitspielen können und es wäre nicht aufgefallen. Das gilt auch für alle anderen Instrumente.
  4. Der klassische Black Metal Fan ist außerhalb des Konzertsaals je nach Alter entweder der Nerd, dem in der Schule das Essensgeld geklaut wird oder der Versicherungsangestellte mit Rollkragen-Pullover und Seitenscheitel, der noch zu Hause bei Mami wohnt: Check! Ergänzt wurden die ersten beiden Reihen noch durch einige Glatzen, wahrscheinlich NSBM-Fans, die an diesem Abend nichts besseres zu tun hatten.
Ergebnis: Die Klischees werden nach wie vor gepflegt und führen mich auch hier zu einem Schluss, den Lich King in einem sehr amüsanten Lied bestätigen: Black Metal sucks!

Danach kam noch eine Vorband namens
Griftegard. Ebenfalls ein recht bescheidener Name, aber solider, klassischer Doom, extrem langsam und schleppend und äußerst depressiv. Wem's gefällt... bei passender Stimmung sicher nicht schlecht, aber irgendwie konnte ich mich gestern nicht so sehr damit anfreunden.

The Devil's Blood mussten bei mir also sprichwörtlich den Karren wieder aus dem Dreck ziehen, der hatte sich ordentlich festgefahren. Soviel vorweg: Sie haben es geschafft. Erstmal wurde die Bühne in ein okkultes Ritenfeld verwandelt. Kerzen wurden aufgestellt, Patchouli-Räucherstäbchen entzündet, massenweise Kunstblut ins Gesicht geschmiert und los ging es. Zuerst ein paar Songs von der Come, Reap EP, danach viele von der neuen Scheibe The Time Of No Time Evermore. Alleine drei Gitarristen standen da auf der Bühne und haben ordentlich gerockt! Auch die Sängerin hat live wirklich eine super Stimme, wirklich wie auf der Platte. Zu ihrem Outfit fällt mir allerdings nur ein Wort ein: FAIL! Sie sah gelinde gesagt aus wie eine Presswurst im Kunstdarm - obwohl, durch das ganze Kunstblut eher wie ne Blutwurst ^^ Die Lautstärke war etwas übertrieben, aber das lag höchstwahrscheinlich nicht an der Band sondern an einem unfähigen Tontechniker... insgesamt also ein durchaus sehenswerter Auftritt!

So, jetzt quäle ich mich noch weitere 3 Stunden durch "Eigenmotivation und Kreativität", dann starte ich endlich ins Wochenende.
Over and out...

1 Kommentar:

  1. Insofern ein aufschlußarmer Abend, nunja Black Metal bleibt eben kognitiv (in dem Fall nur wahrnehmen und urteilen) oder redet man da schon von einer Störung der Kognition? ;D

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